Kraftsatz des Jahres 2021
Kreativität.
Ist nicht, was ich bin, sondern
was ich wie tue.
Kraftsatz des Jahres 2020
Weltseele. Weltgeist.
Zwischen Himmel und Erde
Unerklärliches.
Kraftsatz des Jahres 2019
Was dem Leben dient,
sind die stillen Momente,
das Zwinkern des Glücks.
Kraftsatz des Jahres 2018
Sein und sein lassen.
Einfach sein. Ja! Einfach sein.
Sein lassen und sein.
Gedicht
LEBE!
Erheb deinen Geist,
Du, schöpferischer Rebell,
Leb, was möglich ist.
Was ich wirklich will:
Mein Leben, ein Meisterwerk.
Leuchtende Augen.
Wofür lebe ich?
Bin nicht Beute meiner Angst,
Lebe Endlichkeit.
Verborgene Kraft,
Zauberei der Gegenwart.
Ich lache mich frei.
Meine Sehnsucht spür'n.
Mich tief berühren lassen.
Routine brechen.
Volle Freudesmacht.
Richtig für mich anfühlen.
Erfinde mich neu.
Mir viel Raum geben.
Meinen Ton wiederfinden.
Ich schenke mir Zeit.
…..
Gastbeitrag Christopher Stolz, Sommer 2019
Vom Umgang miteinander – am Ende der Zeit
Sagte der Baum: „Ich stehe hier schon so lange, ich will mal woanders sein.“
Sagte der Schmetterling: „Ich bin mal hier, mal dort. Alle finden mich schön, doch ich bin nirgends zuhause.“
So tauschten sie ihre Leben. Der Baum ließ sich vom Wind hierhin und dorthin tragen. Kaum ließ er sich genügend Zeit an einem Ort, um seine Wurzeln in die Erde zu stecken und seine Krone ausreichend zu nähren. Er wurde von Tag zu Tag schwächer, doch dadurch konnte er mit dem Wind immer weiter reisen. Er hat dabei so viel gesehen, so viel gehört. Er war glücklich, als der Wind ihn in einen großen Fluss stürzen ließ, und er so auch noch ans Meer kam. Seine Wurzeln, seine Äste bleichten aus. Als wunderschön bizarre Skulptur lag er im Kieselsand und spürte die Sonne, den Wind, das Wasser auf seinem Holz. Blätter und Rinde hatte er eingebüßt, nackt streckte er seine Gliedmaßen in die Luft. Er war glücklich.
Und der Schmetterling?
Mein Schmetterling wurde uralt, sah zum ersten Mal auch Nachkommen von sich groß werden. Er verliebte sich in den Gesang einer Amsel, die immer zur gleichen Zeit in seiner Nähe ihre Lieder sang. Der erste Wintertag war hart für ihn. Er kämpfte tapfer und wollte auch dem Schmelzen der Schneeflocken auf seinen Flügeln noch eine Freude abgewinnen. Wie in Glas gegossen erstrahlte seine Schönheit neu.
Alles schon vorbei?
Am Lebensend‘ entscheidend
was du gegeben!
Was wollen meine kleine Parabel und das Haiku sagen und was hat das mit dem guten Umgang miteinander zu tun? Erstmal das Offensichtliche und dann das vielleicht weniger ins Bewußtsein Springende:
- Jeder hat das Recht, nach seiner Fasson glücklich zu werden.
- Jeder hat das Recht, sich jederzeit zu ändern.
- Jeder hat die Pflicht, das zuzulassen.
- Jeder hat die Pflicht, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.
- Jeder hat die Pflicht, sich im Gegenüber zu erkennen.
Es geht nicht darum, ungestreift durchs Leben zu kommen, den Schnapp des Tages oder den besten Post von sich zu machen, oder sich auf Kosten anderer zu optimieren, sondern in der beständigen, ehrlichen, zuverlässigen und mitfühlenden Beziehung miteinander zu reifen und zu wachsen sowie an einem gemeinsamen, übergeordneten Anliegen in einer guten Gemeinschaft zu arbeiten. Dazu hat jeder das Recht und die Pflicht.